Blumwiese Wolfgang Dirschel

Schutz der biologischen Vielfalt – Rote Liste wächst

Es wird viel über den Klimawandel und seine Auswirkungen diskutiert. Es gilt den Temperaturanstieg auf 1,5 Grad zu begrenzen. Aber es gibt noch eine andere große Herausforderung, die leicht vergessen wird: die Krise der biologischen Vielfalt.

Nach der Weltnaturschutzunion IUCN stehen von den insgesamt 147.500 erfassten Tier- und Pflanzenarten fast 41.500 in Bedrohungskategorien auf der Roten Liste (Stand: Juli 2022). Wir befinden uns heute im größten Artensterben seit der Dinosaurierzeit vor 65 Millionen Jahren.

Neben der Klimakrise ist das Artensterben die größte Bedrohung für unseren Planeten und für unser eigenes Leben. Die bisherige Umsetzung der Nationalen Biodiversitätstrategie in Deutschland hat ihre Ziele verfehlt. Deutsche Schutzgebiete sind in einem schlechten Zustand. Ebenso die Meeresschutzgebiete, die durch nicht-nachhaltige Fischerei weiterhin ausgebeutet werden. Auch die schädliche konventionelle Intensivlandwirtschaft lässt ganze Landstriche ökologisch veröden. So sind die Populationen von Insekten und Singvögeln dramatisch eingebrochen. Wo sind die Feldlerchen geblieben? Mehr als die Hälfte der Feldlerchen ist in den vergangenen Jahrzehnten verloren gegangen. Bei den Rebhühnern sind es 91 Prozent und bei den Kiebitzen sind es sogar 93 Prozent. Auch beim Waldschutz gibt es noch enormen Handlungsbedarf.

Auch Unternehmen können an ihren Betriebsstandorten etwas tun. Versiegelte Flächen entsiegeln, Dächer und Fassaden begrünen, Blühflächen anlegen und Bäume für die natürliche Beschattung pflanzen. So können attraktive Oasen geschaffen werden und die Natur hat auch etwas davon.