Glossar CSR-Nachhaltigkeit

Anspruchsgruppen

siehe auch Stakeholder

Institutionen, Gruppen oder Personen, die ein direktes oder indirektes Interesse am Unternehmen haben und durch die Aktivitäten des Unternehmens beeinflusst werden oder dieses beeinflussen können. Hierzu gehören Mitarbeiter, Kunden, Lieferanten, Eigentümer, Kapitalgeber sowie weitere relevante Partner des Unternehmensumfeldes (u. a. Verbände, Nicht-Regierungsorganisationen, lokale Gemeinden). Ein verantwortungsvolles Unternehmen unterhält einen regelmäßigen Austausch (Stakeholder-Dialog) mit seinen relevanten Anspruchsgruppen, um deren Anforderungen zu kennen und entsprechend darauf reagieren zu können.

Audits / Auditierungen

Betriebliche Prozesse werden in Hinblick auf die Erfüllung von Anforderungen und Vorgaben überprüft . Je nach dem ob der Auditor zum Unternehmen gehört, wird zwischen internen und externen Audits unterschieden. Externe Audits werden von geschulten und unabhängigen Auditoren durchgeführt. Häufige Anwendung finden bei Audits die Zertifizierung von Managementsystemen.

Biodiversität

„Vielfalt des Lebens“ oder auch Artenvielfalt genannt. Damit ist neben der Vielfalt der Ökosysteme auf der Erde auch die genetische Vielfalt innerhalb der biologischen Arten und Populationen sowie der Artenreichtum in einem bestimmten Lebensraum gemeint. Die unternehmerische Verantwortung in Bezug auf Biodiversität wird unter dem Aspekt des Artensterbens diskutiert, das u. a. durch Einflüsse von Menschen und Unternehmen verursacht wird.

Carbon Disclosure Project (CDP)

Carbon Disclosure Project (CDP) ist die weltgrößte Non-Profit-Organisation, die als Investoreninitiative 2000 gegründet wurde. So sollen die Auswirkungen des weltweiten Klimawandels auf Unternehmen besser bewertet werden können und die sich daraus ergebenden Risiken (Investitionen, Cashflow, etc.) besser abgeschätzt werden können. Jährlich erhebt das CDP im Auftrag von Investoren und mithilfe standardisierter Fragebögen Daten und Auskünfte zu Klimarisiken, CO2-Emissionen, Reduktionsstrategien und –zielen der teilnehmenden Unternehmen.
www.cdproject.net/en-US/Pages/HomePage.aspx

Carbon Footprint

Der CO2-Fußabdruck (Carbon Footprint) misst die Menge an CO2-Emissionen, die ein Produkt (Product Carbon Footprint) im seinem Lebenszyklus, ein Mensch oder ein Unternehmen in einer bestimmten Zeit verursacht. Bei einem großen Fußabdruck werden überdurchschnittlich viele Emissionen verursacht; ein kleiner Fußabdruck hingegen impliziert ein klimafreundliches Leben und Wirtschaften. Zur Berechnung der Klimabilanz sind Angaben zum Stromverbrauch, Heizbedarf, Konsumverhalten, Essgewohnheiten und Transport erforderlich. Der Carbon Footprint ist ein Instrument , um die Klimawirksamkeit von Waren und Dienstleistungen zu bestimmen, zu bewerten und zu kommunizieren. CO2 dient hierbei als Referenz. Der Carbon Footprint wird in CO2-Equivalenten (CO2-e) gemessen.

Cause Related Marketing (CRM)

Beim Kauf eines Produktes lässt das Unternehmen einem sozialen Zweck oder einer Organisation eine „Spende“ zukommen und wirbt damit.

CO2-Kompensation

Siehe Klimaneutralität / Kompensation

Code of Conduct (CoC)

Siehe Verhaltenskodex

Compliance

Unter Compliance ist Regeltreue bzw. regelkonformes Verhalten zu verstehen. Es bezeichnet die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien, aber auch von freiwilligen Standards (z.B. FSC) oder Verhaltenskodizes. Compliance ist ein Bestandteil verantwortungsvoller Unternehmensführung (Corporate Governance).

Corporate Citizenship (CC)

Corporate Citizenship ist das bürgerschaftliche Engagement von Unternehmen und deren Beschäftigten, das über die Geschäftstätigkeit hinaus geht. Das Unternehmen engagiert sich über wohltätige Handlungen für das Gemeinwesen, die freiwillig geleistet werden.

Corporate Giving

Eine Unternehmensspende, die ethisch motiviert ist und ideelle Ziele und gemeinnützige Organisationen unterstützt.

Corporate Governance (CG)

Corporate Governance sind „Grundsätze verantwortungsvoller Unternehmensführung und Unternehmensüberwachung“, die zur Sicherung und Steigerung des Unternehmenswertes durch die Gewährleistung einer unabhängigen, wert- und erfolgsorientierten Unternehmensführung führen. Insbesondere geht es um die Entscheidungsmaßstäbe und Verhaltenspflichten für Unternehmensorgane (z.B. Geschäftsführung, Beirat, etc.), die Implementierung dieser Organe in Unternehmensstrukturen und die Beziehung der Unternehmen zu ihren Anteilseignern und Stakeholdern.
www.corporate-governance-code.de/

Corporate Responsibility (CR)

Siehe Corporate Social Responsibility

Corporate Social Responsibility (CSR)

Corporate Social Responsibility ist die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und Organisationen. CSR beschreibt die Verantwortung in den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales, damit ein Beitrag zu einer dauerhaft zukunftsfähigen Gesellschaft geleistet wird. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, wird ein ständiger Austausch mit den relevanten Anspruchsgruppen bzw. den Stakeholdern und dem Unternehmen gefordert. CSR ist „die Verantwortung von Unternehmen für ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft“. Um diesem gerecht zu werden, soll ein Verfahren genutzt werden, „mit dem soziale, ökologische, ethische, Menschenrechts- und Verbraucherbelange in enger Zusammenarbeit mit den Stakeholdern in die Betriebsführung und in die Kernstrategie integriert werden.“ (EU-Kommissionsmitteilung 2011). Dies wurde 2014 durch eine EU-Richtlinie verbindlich geregelt.

Corporate Volunteering

Mitarbeiter können auf Initiative von Unternehmen im Rahmen ihrer Arbeitszeit ehrenamtliche Tätigkeiten oder Freiwilligenarbeit leisten. So hat nicht nur die Gesellschaft einen Nutzen, sondern dies fördert auch den Zusammenhalt und die sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter im Unternehmen.

Demografischer Wandel

Der demografische Wandel beschreibt die Veränderung der Altersstruktur einer Gesellschaft, abhängig von Geburtenrate, Lebenserwartung der Menschen und Emigration/Immigration. Während in den industrialisierten Ländern die Geburtenraten fallen und die Lebenserwartung steigt, steigen in Entwicklungs- und Schwellenländer die Geburtenraten. In Deutschland steht der demografische Wandel für eine alternde Gesellschaft und deren Einfluss auf die Arbeitswelt und die Sozialsysteme, aber auch für Gebiete, in denen die Bevölkerung sinkt, sogenannte Schrumpfungsgebiete.

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) berücksichtigt (Berichts) Standards wie UN Global Compact, OECD-Guidelines, ISO 26000 oder spezifische Berichtslinien nach der Global Reporting Initiative (GRI). Er deckt die Bereiche Strategie, Prozessmanagement, Umwelt und Gesellschaft in 20 Leistungskriterien ab. Die Nachhaltigkeitsleistungen werden über eine Entsprechenserklärung auf einer Transparenzplattform veröffentlicht.
www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de

Diskriminierung

Diskriminierung ist die ungleiche Behandlung bzw. Benachteiligung von Einzelpersonen oder Gruppen, ohne dass es dafür eine sachliche Rechfertigung gibt. Das Verbot der Diskriminierung leitet sich aus der Achtung der Menschenwürde ab. Weder Geschlecht, noch sexuelle Orientierung, Religion, Rasse, ethnische Herkunft oder Weltanschauung dürfen zu einer ungleichen Behandlung eines Individuums oder einer Gruppe führen.

Diversität (engl. Diversity)

siehe Vielfalt

Diversity-Management

Ein Konzept, um die Verschiedenheit der Beschäftigten bewusst zum Teil einer Personalstrategie zu machen, um so Chancengleichheit zu gewährleisten.

Due Diligence

Siehe Sorgfältigkeitsprüfung

Eco-Management and Audit Scheme (EMAS)

EMAS wurde 1993 von der Europäischen Gemeinschaft für das freiwillige Umweltmanagement und die Umweltbetriebsprüfung entwickelt. Es unterstützt Unternehmen dabei, ihre Umweltleistung zu verbessern und Umweltschutzmaßnahmen zu planen. Relevante Daten und Fakten zur Umweltleistung werden in einer Umwelterklärung veröffentlicht. Wird diese Erklärung durch einen unabhängigen Gutachter geprüft und validiert, erhält das Unternehmen eine Registrierung und darf das EMAS-Logo zur Kommunikation nutzen. Der Aufbau eines Umweltmanagementsystems und die Abläufe entsprechen seit 2001 auch bei EMAS der ISO 14001.
www.emas.de/ueber-emas/was-ist-emas/

Ecodesign

Schon bei der Produktentwicklung werden ökologische Aspekte berücksichtigt.

Ehrenamtsagentur

Bürgerinnen und Bürger, Organisationen, Unternehmen und Verwaltung werden hier zu bürgerschaftlichem Engagement beraten. Hier können auch Angebote zu ehrenamtlichen Engagement vermittelt werden.

Emissionen

Emissionen sind feste, flüssige oder gasförmige Stoffe, Strahlen, Wärme oder auch Erschütterungen und Schall. Sie werden von einer bestimmten Quelle in die Umwelt abgegeben. Meistens haben sie einen negativen Einfluss auf Umwelt und/oder Menschen (z.B. Rußpartikel, Feinstaub, radioaktive Strahlung, Toxine etc.). Besonders oft wird über die Treibhausgas-Emissionen, u.a. CO2, aufgrund des negativen Einflusses auf das Klima, diskutiert. Unternehmen sollten daher jede Art von Emissionen, die durch Produktions- und Transportprozesse sowie während der Produktnutzungsphase verursacht werden, vermeiden bzw. minimieren, um negative Auswirkungen auf Mensch und Natur zu verhindern.

Forest Stewardship Council (FSC)

Forest Stewardship Council (FSC) ist eine gemeinnützige Organisation zur Zertifizierung nachhaltiger Forstwirtschaft. Sie wurde 1993 in Folge der Umwelt-Konferenz von Rio de Janeiro (1992) mit Sitz in Bonn gegründet. Nicht-Regierungsorganisationen wie z. B. Greenpeace, WWF oder Robin Wood, sowie Unternehmen und Verbände sind FSC Mitglieder. Sie haben gemeinsam zehn weltweit einheitliche Prinzipien für eine umweltfreundliche, sozialförderliche und ökonomisch tragfähige Forstwirtschaft festgelegt. Die Einhaltung dieser Prinzipien wird durch die FSC-Zertifizierung überprüft. Das FSC-Logo gilt damit als Gütesiegel und Nachweis für Produkte aus nachhaltig wirtschaftenden Bezugsquellen.
www.fsc-deutschland.de

Global Reporting Initiative (GRI)

Die Global Reporting Initiative (GRI) ist eine internationale unabhängige Organisation, die 1997 gegründet wurde. Sie erarbeitet Richtlinien für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Durch den GRI-Leitfaden sollen Nachhaltigkeitsberichte vollständiger, transparenter, glaubwürdiger und vergleichbarer werden. Der GRI-Standard wird kontinuierlich weiterentwickelt und bezieht dabei relevante Stakeholder (u. a. Firmen, Menschenrechts-, Umwelt-, Arbeits- und staatliche Organisationen) mit ein. Ab 2016 gelten die neuen GRI 4–Leitlinien.
www.globalreporting.org

Global Supply Chain (dt. globale Wertschöpfungskette)

Der gesamte Prozess der Entstehung eines Produktes oder einer Dienstleistung. Verantwortungsvolle Unternehmen berücksichtigen soziale und ökologische Aspekte und dass Standards in der Wertschöpfungskette eingehalten werden. Dieser Prozess gilt für die Gewinnung der Rohstoffe bis hin zur Entsorgung bzw. zur Rückführung der Produkte.

International Labour Organisation (ILO)

Die International Labour Organization (dt.: Internationale Arbeitsorganisation) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UN). Der Sitz der Organisation ist in Genf Die ILO hat 185 Mitgliedsstaaten, die durch Regierungsvertreter sowie durch Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertreter repräsentiert werden. Ziel der ILO ist es, durch die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen aller Menschen den Weltfrieden zu sichern. Dies soll durch die Formulierung rechtsverbindlicher Übereinkommen und Konventionen sowie mithilfe der Durchsetzung internationaler Arbeits- und Sozialnormen erreicht werden. Dabei bilden die sog. Kernarbeitsnormen die Basis der ILO-Aktivitäten. Die acht Kernarbeitsnormen wurden 1998 niedergelegt und regeln die grundlegenden Rechte der Arbeit, beispielsweise Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen, Beseitigung der Zwangsarbeit, Abschaffung der Kinderarbeit sowie Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf. Über 120 Staaten – auch Deutschland – haben diese Kernarbeitsnormen ratifiziert. Regelmäßig müssen die Staaten der ILO über die Umsetzung sowie über den Stand ihrer nationalen Gesetzgebung in Bezug auf das Arbeitsrecht und den Arbeitsschutz berichten.

ISO 14001

Eine weltweit anerkannte Norm, die Anforderungen an Umweltmanagementsysteme in mehreren Einzelnormen festgelegt. Unternehmen nutzen diesen Leitfaden zum Aufbau eines Umweltmanagements, zur Entwicklung einer Umweltpolitik und zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung. Die Norm wurde 1996 entwickelt und 2004 zuletzt überarbeitet.

ISO 26000

Die ISO 26000 ist ein Leitfaden zur Unterstützung von Unternehmen, um CSR und Nachhaltigkeit in Unternehmen zu etablieren. Sie bietet seit 2010 als internationale Norm eine Orientierung und ist nicht zertifizierbar. Sie behandelt folgende Kernthemen: Organisationsführung, Menschenrechte, Arbeitspraktiken, Umwelt, faire Betriebs- und Geschäftspraktiken, Konsumentenanliegen und die Einbindung und Entwicklung der Gemeinschaft.

ISO 50001

Die weltweit anerkannte Norm ISO 50001 definiert Anforderungen hinsichtlich des Aufbaus eines betrieblichen Energiemanagementsystems. Sie umfasst die Entwicklung von Richtlinien, das Setzen von Zielen sowie deren Evaluierung, um so zu einer kontinuierlichen Verbesserung der Energieeffizienz beizutragen. Die ISO 50001 hat 2011 in Deutschland die Norm DIN EN 16001 ersetzt.

Kinderarbeit

Wenn junge Arbeitnehmer unter dem gesetzlich festgelegten Mindestalter, vor Beendigung der Schulpflicht – beziehungsweise vor Vollendung des 15. Lebensjahres (je nach nationalem Recht auch Vollendung des 14. Lebensjahres) – einer bezahlten Tätigkeit nachgehen.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Sie haben nach der Definition der EU-Kommission bis zu 250 Mitarbeiter und bis zu 50 Mio. EUR Umsatz oder eine Bilanzsumme bis 43 Mio. EUR. Sie erhalten spezielle Förderungen in den Bereichen Forschung, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation.

Klimaneutralität / Kompensation

Wenn eine Sache emissionsfrei produziert, genutzt oder entsorgt wurde oder die entstandenen Emissionen an anderer Stelle eingespart werden, wird dies klimaneutral genannt. Unternehmen, Prozesse oder Produkte werden als klimaneutral bezeichnet, wenn deren Treibhausgasemissionen berechnet und durch Ausgleichszahlungen, die den Klimaschutz unterstützen, ausgeglichen werden. Dabei sollte berücksichtigt werden, dass eine CO2–Reduktion einer Kompensation vorzuziehen ist.

Klimawandel

Der Klimawandel ist die rasche und starke Veränderung des weltweiten Klimas. Durch den Einfluss des Menschen wurde dies verstärkt. Besonders die Menge an Treibhausgasen wie zum Beispiel CO2, Methan und Stickstoffdioxid, die durch Industrie, Verkehr und privaten Verbrauch zunehmend steigen, gelten als Auslöser für den Klimawandel. Dies bewirkt einen Anstieg der Durchschnittstemperatur der Erdatmosphäre, wodurch sich das Klima schnell verändert. Diese negativen Auswirkungen führen beispielsweise vermehrt zu Stürmen, Dürren und Überschwemmungen. Um dem entgegenzuwirken, haben Politik, Wirtschaft und gesellschaftliche Akteure sich gemeinsame verständigt, den Anstieg der globalen Temperatur auf 2 Grad zu begrenzen.

Lebenszyklusanalyse (auch: Ökobilanz)

Bei der Lebenszyklusanalyse werden alle Umweltaspekte ermittelt. Angefangen bei der Rohstoffgewinnung über alle Stationen des Produktlebenszyklus wie Design und Verarbeitung, Distribution und Nutzung des Produktes bis hin zu Recycling und Entsorgung. Durch die stetige Überprüfung und Verbesserung von Abläufen damit wirtschaftliche, ökologische und soziale Aspekt berücksichtigt werden. Verantwortungsvolle Unternehmensführung zeichnet sich dadurch aus, dass ein Unternehmen auch die Auswirkungen vor- und nachgelagerter Prozesse in die Analyse einbezieht.

Lieferkette

Berücksichtigt im gesamten Wertschöpfungsprozess, von der Rohstoffgewinnung bis zum Verkauf, die Arbeitsbedingungen und die Umweltbelastungen.

Lifestyle of Health and Sustainability (LOHAS)

Die LOHAS (Lifestyle of Health and Sustainability) sind eine Verbrauchergruppe, die einen besonderen Wert auf Gesundheit und Nachhaltigkeit legt. Die Kaufentscheidungen werden bewusst entsprechend dieser Kriterien ausrichtet und prägen diesen Lebensstil. Für LOHAS sind Genuss und Werte wie beispielsweise Transparenz, Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Moral, Tradition und Ganzheitlichkeit besonders wichtig. Die bewussten LOHAS Konsumenten haben durch ihre Nachfragemacht einen großen Einfluss auf verantwortliche Unternehmenspolitik und Produkte.

Matching / Matching Funds

Ein Anreiz für Spenden. Mitarbeiterspenden werden z.B. durch einen gleichgroßen Betrag (Unternehmensspende) aufgestockt.

Materialitätsanalyse und Materialitätsmatrix

In der Materialitätsanalyse (auch Wesentlichkeitsanalyse genannt) werden die wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen eines Unternehmens ermittelt. Es werden alle Themen gesammelt, die für ein Unternehmen als relevant eingeschätzt werden. Dann werden diese priorisiert. Daneben werden auch die Themen ermittelt, die für die Stakeholder wichtig sind. Daraus lassen sich dann die als wesentlich identifizierten Themen bestimmen.

Menschenrechte

Menschenrechte sind unveräußerliche Rechte, die für alle Menschen unabhängig von ihrer Nationalität, ihrem Geschlecht, ihrer Religion oder irgendeinem anderen Status gelten. Diese Rechte wurden 1948 in der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen (UN) festgeschrieben. Regierungen und Staaten sind nicht nur dazu verpflichtet, Menschenrechte wie das Verbot von Folter oder Sklaverei zu respektieren, sondern sich auch für deren Einhaltung aktiv einzusetzen.

Nachhaltigkeit / Sustainability

Der Begriff Nachhaltigkeit stammt ursprünglich aus der Forstwirtschaft: „Schlage nur so viel Holz, wie der Wald verkraften kann, so viel Holz, wie nachwachsen kann.“ (H.C. v. Carlowitz, 1713). Das Konzept einer nachhaltigen Entwicklung wurde 1987 im Brundtland-Bericht der UN vor dem Hintergrund der Generationengerechtigkeit definiert, „die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne dabei die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen.“ Dieser ursprünglichen Bedeutung fügt die Agenda 21 der UN die soziale Dimension hinzu. Aus den drei Dimensionen Ökonomie, Ökologie und Soziales leitet sich das sogenannte „Drei-Säulen-Modell“ der Nachhaltigkeit ab. Im Idealfall gibt es drei gleichgewichtete Dimensionen als solide Basis für eine zukunftsfähige, langfristige Entwicklung. Unternehmen haben für alle diese Dimensionen eine besondere Verantwortung, damit durch nachhaltiges Wirtschaften die Grundlagen einer zukunftsfähigen Gesellschaft geschaffen und bewahrt werden können.

Nachhaltigkeitsbericht

Der Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert das soziale Engagement und die ökologischen Kennziffern eines Unternehmens oder einer Organisationen im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung. Er ist eine Weiterentwicklung des Umweltberichts, wie er in den 1990er-Jahren von vielen Unternehmen veröffentlicht wurde. Er ist neben dem Geschäftsbericht ein wichtiger Teil der Unternehmenskommunikation und sorgt für Transparenz gegenüber der interessierten Öffentlichkeit. Er erscheint meist jährlich und gibt in gedruckter oder digitaler Form über die Fortschritte in den Bereichen Ökonomie, Ökologie und Soziales Auskunft.

Nicht-Regierungsorganisation

Eine Nicht-Regierungs-Organisation (engl. Non-Governmental Organisation (NGO)) ist eine Organisation der Zivilgesellschaft. Sie ist eigenständig und unabhängig von staatlichen oder parteilichen Institutionen und setzt sich für soziale, ökologische oder ökonomische Interessen ein. Dies sind Vereine mit anerkannter Gemeinnützigkeit wie z. B. Sportvereine, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbände oder Bürgerinitiativen. Nicht-Regierungsorganisationen sind wichtige Anspruchsgruppen/Stakeholder für Unternehmen und staatliche Institutionen.

OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen

Die Organization for Economic Co-Operation and Development (OECD) (dt.: Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) mit Sitz in Paris, setzt sich für die Förderung eines langfristig angelegten, nachhaltigen Wirtschaftswachstums, Arbeitsplätzen sowie des Welthandels ein. Die OECD Leitsätze für multinationale Unternehmen sind Grundsätze für ein verantwortungsvolles und dem geltenden Recht entsprechendes, unternehmerisches Verhalten bei Auslandsinvestitionen. Sie sind freiwillig und haben keine rechtliche Verbindlichkeit. Die Regierungen sollen die Einhaltung dieser Leitsätze fördern. Bei Verstößen kann eine nationale Beschwerdestelle angerufen werden. Diese ist in Deutschland beim Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie angesiedelt.

Ökoeffizienz

Ökoeffizienz stellt den wirtschaftlichen Wert eines Produktes ins Verhältnis zu seinen Umweltauswirkungen. Dabei wird der gesamte Lebenszyklus eines Produktes betrachtet. Von der Herstellung, dem Gebrauch und der Entsorgung des Produktes sollen Material- und Energieverbrauch sowie der Schadstoffausstoß so gering wie möglich gehalten werden. Die Recyclingfähigkeit und der Einsatz wiederverwendeter Materialien sollen dagegen gesteigert werden. Mit der Steigerung der Ökoeffizienz soll auch die Umweltverträglichkeit gesteigert werden.

Ökologischer Fußabdruck

Eine Kennzahl, die das Flächenäquivalent beziffert, die ein Mensch für seinen dauerhaften Lebensstandard an Ressourcen benötigt. Schon heute reicht die Fläche nicht mehr aus, um der derzeitigen Weltbevölkerung einen westlichen Lebensstandard zu ermöglichen.

Ökologischer Rucksack

Der ökologische Rucksack stellt bildlich die Menge aller Ressourcen dar, die zur Herstellung, Nutzung und Entsorgung eines Produktes oder einer Dienstleistung verbraucht wurden.

Produktverantwortung

Produktverantwortung ist die Pflicht von Unternehmen, Verantwortung für ihre eigenen Produkte zu übernehmen. Die negativen ökologischen und sozialen Auswirkungen bei der Beschaffung der Rohstoffe, im Herstellungsprozess, beim Transport, der Nutzung und der Verwertung sind hier zu berücksichtigen. Die Verbraucherinnen und Verbraucher sollen bei bei der Produktnutzung nicht zu Schaden kommen. Der Begriff wurde zum Produktlebenszyklus erweitert. Schon bei der Produktentwicklung soll auf eine ressourcenschonende Herstellung sowie auf die Recyclingfähigkeit geachtet werden, damit das Produkt nach der Nutzung entsprechend umweltverträglich verwertet werden kann. Die Produktverantwortung umfasst auch die Zuliefererbetriebe, damit bei Lieferanten ebenfalls Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden.

Programme for the Endorsement of Forest Cerfication Schemes (PEFC)

Das „Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes“ (PEFC) ist eine Dachorganisation für nationale Zertifizierungssysteme, die nachhaltige Waldbewirtschaftung weltweit anerkennt. Grundlage sind die internationalen Beschlüsse im Nachklang der Umweltkonferenz von Rio de Janeiro (1992). Gemeinsam von europäischen Waldbesitzern und Vertretern der Holzwirtschaft initiiert, wurde der PEFC Council (PEFCC) als Dachorganisation offiziell 1999 in Paris gegründet. Der PEFCC bildet den Rahmen zur Anerkennung nationaler Zertifizierungssysteme und -initiativen. Er definiert Anforderungen für Forstzertifizierungssysteme und Standards, die auf nationaler Ebene erfüllt sein müssen, um vom PEFC anerkannt zu werden.
www.pefc.org

Risikomanagement

Das Risikomanagement ist die systematischen Erfassung und Bewertung organisationsinterner und -externer Risiken. Es dient der Steuerung von Maßnahmen zur Risikominimierung bzw. -beseitigung. So können Risiken negative Auswirkungen auf den Unternehmensgewinn, das Image und den Erhalt eines Unternehmens haben. Als organisationsinterne Risiken sind hier Liquiditätsrisiken, Mitarbeiterstreiks, Produktfehler, eine mangelnde Lieferfähigkeit oder Havarien mit Umweltauswirkungen zu nennen. Durch die Verletzung von Umwelt- und Sozialstandards in der Wertschöpfungskette können ebenfalls Risiken entstehen. Diese externen Risiken betreffen unter anderem Naturgewalten, den Klimawandel und Wirtschaftskrisen.

Spenden (Corporate Giving)

Spenden sind freiwillige Leistungen (Geld-, Sach- oder ehrenamtliche Zuwendungen), die ein Unternehmen ohne Gegenleistung gewährt. Dazu zählen auch Beiträge für Mitgliedschaften in sozialen und kulturellen Vereinigungen. Sie kommen damit einem gemeinnützigen Zweck zu Gute.

Sponsoring

Mit Sponsoring werden klare geschäftspolitische Ziele wie Werbe- und Kundenbindungszwecken verfolgt. Mit der Unterstützung ist in der Regel eine Gegenleistung verbunden. Das fördernde Unternehmen bekommt z. B. die Möglichkeit der Selbstdarstellung. Sport- und Kultursponsoring sind typische Sponsoringformen, aber auch die Sponsoringaktivitäten im Bereich von Wissenschaft und Hochschule nehmen zu.

Stakeholder

Personen, die durch das Handeln eines Unternehmens betroffen sind bzw. beeinflusst werden. Stakeholder setzt sich aus „stake“ (Anspruch) und „holder“ (Eigentümer/Besitzer) zusammen (nach Freeman).
Siehe auch Anspruchsgruppen

Standards

Die einheitliche Anwendung von Regeln und Normen, die auch die Eigenschaften von Produkten, Dienstleistungen und Prozessen festlegen.

Supply chain

Siehe Lieferkette

Umweltmanagementsystem

Ein Umweltmanagementsystem ist die organisatorische und personelle Verankerung unterschiedlicher Aufgaben, die das Thema Umweltauswirkungen bündeln. Durch interne und externe Umweltaudits werden regelmäßig die Umweltauswirkungen der Produktion und Leistungserstellung erfasst. Um diese zu verringern, werden verbindliche Ziele und Maßnahmen erarbeitet.

UN Global Compact (GC)

Der UN Global Compact ist ein Netzwerk der Vereinten Nationen (UN), das im Jahr 2000 gegründet wurde. Weltweit hat sich bereits eine Vielzahl von Unternehmen dem UN Global Compact angeschlossen. Sie sind dann verpflichtet, die zehn Prinzipien aus den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung einzuhalten und diese in ihre Unternehmensprozesse zu integrieren. Die Unternehmen müssen regelmäßig einen Bericht veröffentlichen, der über den Fortschritt der Implementierung der zehn Prinzipien informiert, die sogenannte Fortschrittserklärung.
http://www.unglobalcompact.org/

Verhaltenskodex / Code of Conduct

Ist eine Sammlung von Verhaltensregeln bezogen auf ethische Werte, Gesetze und weitere Aspekte der unternehmerischen Verantwortung. Der Verhaltenskodex ist eine Selbstverpflichtung. In einem internen Verhaltenskodex für Mitarbeiter ist das Verhalten untereinander sowie gegenüber Geschäftspartnern (Kunden, Lieferanten, etc.) beschrieben. Ein externer Verhaltenskodex richtet sich hingegen beispielsweise an Lieferanten und fordert die Einhaltung bestimmter Regeln (z. B. Verbot von Korruption, Kinderarbeit, Diskriminierung, etc.). Der Kodex ist eine freiwillige Verpflichtung zur Einhaltung bestimmter Mindeststandards und hat in der Regel keine rechtliche Bindung. Durch Audits können regelmäßig Abweichungen geprüft werden und Korrekturmaßnahmen oder auch Sanktionen eingeleitet werden.

Vielfalt / Diversity

Vielfalt (engl. Diversity), beschreibt den Respekt für die Individualität von Menschen und deren positive Wertschätzung in einem Unternehmen. So soll Diskriminierung verhindert, Chancengleichheit gefördert und eine positive Arbeitsatmosphäre geschaffen werden. Unter Vielfalt sind neben äußerlichen Merkmalen (wie z. B. Geschlecht, Hautfarbe, Alter, Behinderung) ebenso auch individuelle Orientierungen (z. B. Religion, sexuelle Orientierung, Lebensstil) zu verstehen. Eine Unternehmenskultur der Diversity fördert die Chancengleichheit und verbessert so die Kompetenzen des Unternehmens, denn durch die Vielfalt in der Belegschaft kann die Problemlösungskompetenz erhöht, die Wettbewerbssituation verbessert und die Unternehmensattraktivität für potenzielle Mitarbeiter gesteigert werden.

Wertschöpfungskette

Die Wertschöpfungskette umfasst alle zusammenhängenden Unternehmensaktivitäten im betrieblichen Prozess, die zur Gütererstellung benötigt werden.

Wesentlichkeitsanalyse

siehe Materialitätsanalyse